
Aktuelle Studie des Umweltbundesamtes
Eine aktuelle Studie des Umweltbundesamtes (UBA) zeigt, dass Flughäfen erheblich zur Belastung der Luft mit Ultrafeinstaubpartikeln (UFP) beitragen. Messungen am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) ergaben, dass bis zu sieben Kilometer um den Flughafen herum erhöhte Konzentrationen von UFP festgestellt wurden. In unmittelbarer Nähe des Flughafens trägt dieser zu über 50 % der jährlichen UFP-Gesamtbelastung bei.
Im Gegensatz zum Autoverkehr, der hauptsächlich nicht-flüchtige Partikel wie Ruß emittiert, entstehen durch den Flugverkehr vor allem flüchtige Partikel, insbesondere Schwefelverbindungen aus dem Kerosin. Ob flüchtige oder nicht-flüchtige Partikel gesundheitsschädlicher sind, ist derzeit noch nicht abschließend geklärt. Dennoch fordert das UBA eine Reduzierung des Schwefelgehalts im Kerosin, da der relative Anteil des Flugverkehrs an UFP-Emissionen voraussichtlich steigen wird, während andere Sektoren auf erneuerbare Energien umstellen.
Nach der Stilllegung des Flughafens Tegel im November 2020 wurde ein signifikanter Rückgang der UFP-Konzentrationen im Nordwesten Berlins festgestellt, während sich der Belastungsschwerpunkt in den Südosten, zum BER, verlagerte. Diese Daten werden genutzt, um die gesundheitlichen Auswirkungen von UFP zu untersuchen.
In einer begleitenden Studie werden 1.000 Schulkinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren mehrmals untersucht, um mögliche gesundheitliche Effekte zu erfassen. Erste Ergebnisse zu Kurzzeiteffekten werden Ende des Jahres erwartet, während die Langzeiteffekte im kommenden Jahr ausgewertet werden sollen. Das UBA-Projekt, das seit 2020 läuft, wird voraussichtlich im November 2025 abgeschlossen sein und kostet etwa 850.000 Euro.
Vor Jahren schon hat die VSF Messungen am Bremer Flughafen eingefordert. Aufgrund des stark reduzierten Flugverkehrs während der Corona-Jahre wurde der positive Beschluss der FLK erst im letzten Jahr umgesetzt. Grenzwerte gibt es bislang noch nicht.