Aktuelle Entwicklungen bei Nachtflügen: Ein Anstieg trotz politischer Zielsetzungen

Die Aus­wer­tung der ver­öf­fent­lich­ten Nacht­flug­zah­len zeigt, dass ent­ge­gen der po­li­ti­schen Ab­sich­ten und Be­teue­run­gen die An­zahl der Nacht­flü­ge deut­lich ge­stie­gen ist.

Ins­be­son­de­re Home Car­ri­er, de­nen laut Flug­ha­fen­ge­neh­mi­gung Lan­dun­gen bis 23:00 Uhr ge­stat­tet sind, ma­chen im Ver­spä­tungs­fall von ih­rem Son­der­sta­tus Ge­brauch und lan­den na­he­zu re­gel­mä­ßig auch nach 23:00 Uhr – oh­ne ge­son­der­te Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung. Die­se Ent­wick­lung wi­der­spricht den er­klär­ten Zie­len der Re­du­zie­rung von Nacht­flü­gen und stellt ei­ne er­heb­li­che Be­la­stung für die be­trof­fe­nen An­woh­ner dar.

Die me­di­zi­ni­sche Er­kennt­nis­la­ge zu dem The­ma ist ein­deu­tig: Nächt­li­cher Flug­lärm ist gesundheitsschädlich.

Top-Störer der Nachtruhe - im Mai 

Je­den Mo­nat er­fas­sen wir die Flü­ge, die wäh­rend der ge­setz­li­chen Nacht­ru­he­zeit ge­lan­det sind.
In die­sem Ran­king zei­gen wir die ak­tu­el­len „Ge­win­ner“ – al­so je­ne Starts und Lan­dun­gen, die be­son­ders spät für nächt­li­chen Lärm sorg­ten. Ziel ist es, Trans­pa­renz zu schaf­fen und den nächt­li­chen Flug­ver­kehr sicht­bar zu machen.

PLATZ 1
Sundair

Landung: 23:34 Uhr
Lärmwert 73dB(A)

PLATZ 2
Sundair

Landung: 23:32 Uhr
Lärmwert 81 dB(A)

PLATZ 3
Sundair

Landung: 23:02 Uhr
Lärmwert 73 dB(A)

Forderungskatalog - Bundestagswahl 2025

Im Vor­feld der Bun­des­tags­wahl 2025 ha­ben die Bun­des­ver­ei­ni­gung ge­gen Flug­lärm und an­de­re Um­welt­or­ga­ni­sa­tio­nen ei­nen For­de­rungs­ka­ta­log veröffentlicht.

Die­ser um­fasst drei zen­tra­le Forderungen:

  • ei­ne Road­map zur Klimaneutralität
  • ei­ne Stra­te­gie zur Re­du­zie­rung des Fluglärms 
  • Maß­nah­men zur Ver­rin­ge­rung der Luft­ver­schmut­zung, ins­be­son­de­re durch ul­tra­fei­ne Par­ti­kel (UFP).

TAG GEGEN Lärm

Zum in­ter­na­tio­na­len „Tag ge­gen den Lärm“ rich­tet sich ein Ap­pell an die Bun­des­re­gie­rung: Die vom Flug­lärm be­trof­fe­nen Men­schen dür­fen nicht wei­ter igno­riert werden.

Mil­lio­nen An­woh­ner lei­den täg­lich un­ter ge­sund­heits­schäd­li­chem Flug­lärm.
Un­ter dem Mot­to „Lasst uns in Ru­he!“ wur­de be­tont: Das Flug­lärm­schutz­ge­setz von 2007 schützt vor al­lem die Luft­ver­kehrs­wirt­schaft – nicht die Men­schen.

„Das Ge­setz muss drin­gend über­ar­bei­tet und an die ak­tu­el­le Lärm­wir­kungs­for­schung an­ge­passt wer­den“, so Wer­ner Kinds­mül­ler, Prä­si­dent der Bun­des­ver­ei­ni­gung ge­gen Fluglärm.

Die VSF e.V. un­ter­stützt die­se For­de­rung aus­drück­lich – denn wirk­sa­mer Schutz für An­woh­ner fehlt bis heute.

Studie zeigt: Flughäfen als Hauptverursacher von Ultrafeinstaub

Ei­ne ak­tu­el­le Stu­die des Um­welt­bun­des­am­tes be­legt, dass der Flug­ver­kehr stark zur Be­la­stung durch Ul­tra­fein­staub bei­trägt – mit mess­ba­ren Aus­wir­kun­gen im Um­kreis von meh­re­ren Kilometern. 

Das Um­welt­bun­des­amt hat­te da­für über ei­nen Zeit­raum von drei Jah­ren den Ein­fluss des BER auf zeit­li­che und räum­li­che Ver­tei­lun­gen von Ul­tra­fein­staub­par­ti­keln (UFP) im Groß­raum Ber­lin gemessen.

Ul­tra­fei­ne Par­ti­kel ent­ste­hen durch Ver­bren­nung fos­si­ler Treib­stof­fe (in die­sem Fall Ke­ro­sin) und sind de­fi­niert als Tei­le, die ei­nen Durch­mes­ser klei­ner als 100 nm (0,1 μm) ha­ben. Auf­grund die­ser Grö­ße kön­nen sie die Blut-Luft-Schranke pas­sie­ren, über die Blut­bahn in al­le Kör­per­or­ga­ne ge­lan­gen und selbst die Blut-Hirn-Barriere überwinden.

Er­ste Er­geb­nis­se zu den ge­sund­heit­li­chen Fol­gen, ins­be­son­de­re bei Kin­dern, wer­den En­de des Jah­res erwartet.

Mitmachen & Unterstützen

Ob als Mitglied, durch das Melden von Fluglärmbelastung, das Unterzeichnen von Petitionen oder mit einer Spende – jede Unterstützung zählt!

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