Nachtflugverbot muss konsequent eingehalten werden

„Nachtflugverbot konsequent einhalten“ – Kardiologe warnt vor gesundheitlichen Risiken

Pro­fes­sor Dr. Tho­mas Mün­zel, Kar­dio­lo­ge und re­nom­mier­ter Ex­per­te für Um­welt­me­di­zin, for­dert ein ent­schlos­se­nes Um­den­ken im Um­gang mit nächt­li­chem Flug­lärm. In ei­ner Stel­lung­nah­me im Rah­men der Bun­des­ver­ei­ni­gung ge­gen Flug­lärm e.V. macht er deut­lich: Flug­lärm in der Nacht ist nicht nur stö­rend – er ist ein ernst­zu­neh­men­des Ri­si­ko für die Herz-Kreislauf-Gesundheit.

Klarer Appell an Politik und Behörden

„Das Nacht­flug­ver­bot muss kon­se­quent ein­ge­hal­ten wer­den“, be­tont Mün­zel. Aus kar­dio­lo­gi­scher Sicht sei der nächt­li­che Flug­ver­kehr ins­be­son­de­re zwi­schen 22:00 und 6:00 Uhr be­son­ders be­la­stend. Stu­di­en be­le­gen, dass selbst kurz­fri­sti­ge Lär­m­ereig­nis­se den Blut­druck stei­gern, zu Schlaf­stö­run­gen füh­ren und lang­fri­stig das Ri­si­ko für Herz­in­farkt, Schlag­an­fall und De­pres­sio­nen er­hö­hen können.

Wissenschaftlich belegt: Nachtlärm macht krank

Die Aus­sa­gen Mün­zels stüt­zen sich auf ei­ne Viel­zahl me­di­zi­ni­scher Stu­di­en, die ei­nen di­rek­ten Zu­sam­men­hang zwi­schen nächt­li­chem Lärm und Herz-Kreislauf-Erkrankungen her­stel­len. Be­son­ders ge­fähr­lich: Der Lärm wirkt auch dann, wenn die Be­trof­fe­nen im Schlaf kei­ne be­wuss­te Stö­rung wahr­neh­men. Das ve­ge­ta­ti­ve Ner­ven­sy­stem re­agiert trotz­dem – mit Stress­hor­mon­aus­schüt­tung, Blut­druck­an­stieg und Ent­zün­dungs­re­ak­tio­nen.

Rückgang der Nachtflüge – aber kein Anlass zur Entwarnung

Ak­tu­el­le Da­ten vom Flug­ha­fen Bre­men zei­gen zwar ei­ne deut­li­che Re­duk­ti­on der Nacht­flü­ge in den ver­gan­ge­nen Jah­ren. Ins­be­son­de­re Flü­ge nach Mit­ter­nacht (mit so­ge­nann­tem HC-Status) so­wie Aus­nah­me­flü­ge (z. B. Po­li­zei, Am­bu­lanz, Mi­li­tär) sind stark rück­läu­fig. Den­noch bleibt das Auf­kom­men zwi­schen 22:00 und 22:30 Uhr wei­ter­hin relevant.

Die ge­sund­heit­li­che Be­la­stung durch nächt­li­chen Flug­lärm be­ginnt je­doch nicht erst nach Mit­ter­nacht – be­reits ab 22 Uhr soll­ten Flü­ge mög­lichst ver­mie­den wer­den, so Mün­zel. „Je­der Flug in der Nacht be­deu­tet ein er­höh­tes Ri­si­ko für die Be­völ­ke­rung“, mahnt der Kardiologe.

Fazit: Gesundheit vor wirtschaftlichen Interessen

Die me­di­zi­ni­sche Er­kennt­nis­la­ge ist ein­deu­tig: Nächt­li­cher Flug­lärm ist ge­sund­heits­schäd­lich. Kar­dio­lo­ge Mün­zel for­dert des­halb ei­ne kon­se­quen­te An­wen­dung be­stehen­der Nacht­flug­re­ge­lun­gen – so­wie po­li­ti­sche Maß­nah­men zur wei­te­ren Re­du­zie­rung des nächt­li­chen Luftverkehrs.

Ge­ra­de vor dem Hin­ter­grund stei­gen­der Be­la­stun­gen durch Um­welt­fak­to­ren und chro­ni­schen Stress müs­se Ge­sund­heits­schutz ober­ste Prio­ri­tät ha­ben. Ein kon­se­quen­tes Nacht­flug­ver­bot wä­re ein ak­ti­ver Bei­trag zur Prä­ven­ti­on schwe­rer Erkrankungen.

Don­ners­tag, 01. Mai 2025 zum Ori­gi­nal Artikel

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