Wie die Parteien zu Klimaschutz, Lärmbelastung und Wirtschaftlichkeit stehen

Flughafen Bremen im Fokus

Ein­lei­tung:
Im Vor­feld der Wah­len ha­ben sich die in der Bre­mer Bür­ger­schaft ver­tre­te­nen Par­tei­en zu zen­tra­len Fra­gen rund um den Flug­ha­fen Bre­men ge­äu­ßert. Im Mit­tel­punkt ste­hen da­bei Um­welt­be­la­stung, wirt­schaft­li­che Trag­fä­hig­keit und die Le­bens­qua­li­tät der An­woh­ner. Das fol­gen­de Mei­nungs­bild zeigt die un­ter­schied­li­chen An­sät­ze der Par­tei­en zu ei­nem der wich­tig­sten In­fra­struk­tur­pro­jek­te der Hansestadt.

Um­welt­schutz und Ul­tra­fein­staub:
Al­le Par­tei­en er­ken­nen die Um­welt­be­la­stung durch den Flug­ha­fen an. SPD, CDU und FDP be­to­nen ih­re bis­he­ri­gen Maß­nah­men zur Emis­si­ons­re­duk­ti­on, wie die Ein­füh­rung von Su­s­tainable Avia­ti­on Fuel (SAF) oder elek­tri­sche Vor­feld­fahr­zeu­ge. Die Grü­nen und die Lin­ke for­dern ver­stärkt die Um­stel­lung auf Bahn­ver­kehr und set­zen auf syn­the­ti­sche Kraft­stof­fe. Be­son­ders wich­tig ist den Grü­nen die Stan­dar­di­sie­rung und Ein­füh­rung von Mess­ver­fah­ren für Ul­tra­fein­staub, wo­für auch SPD, CDU und Lin­ke grund­sätz­lich of­fen sind.

Sa­nie­rungs­maß­nah­men und Lärm­schutz:
SPD und CDU be­to­nen die Um­set­zung der im Stuhr­ver­trag ver­ein­bar­ten Maß­nah­men. Die Grü­nen und die Lin­ke for­dern Nach­bes­se­run­gen bei be­stehen­den Lärm­schutz­maß­nah­men und wei­te­re Stu­di­en zur Be­la­stung. Die Nacht­ru­he (22–6 Uhr) wol­len al­le Par­tei­en – mit Aus­nah­me von Am­bu­lanz­flü­gen – strik­ter um­set­zen. Die Grü­nen möch­ten so­gar die spä­te­ste Lan­de­zeit wei­ter vorverlegen.

Wirt­schaft­li­che Rol­le und Zu­kunft des Flug­ha­fens:
Trotz fi­nan­zi­el­ler Schwie­rig­kei­ten und ei­nes ho­hen Ver­lust­vor­trags von über 83 Mio. Eu­ro be­ken­nen sich al­le Par­tei­en grund­sätz­lich zum Stand­ort Flug­ha­fen Bre­men. SPD, CDU und FDP se­hen ihn als wich­ti­gen Wirt­schafts­fak­tor, wol­len da­her die Sa­nie­rung wei­ter vor­an­trei­ben. Die Grü­nen und die Lin­ke war­nen da­vor, wirt­schaft­li­ches Wachs­tum über öko­lo­gi­sche Not­wen­dig­kei­ten zu stel­len. Für sie ist nach­hal­ti­ge Mo­bi­li­tät das Ziel.

Wachs­tum und An­rei­ze:
Die SPD sieht in ei­nem mo­de­ra­ten Wachs­tum ei­ne Vor­aus­set­zung für ei­nen wirt­schaft­lich trag­fä­hi­gen Be­trieb. FDP und CDU be­to­nen die Be­deu­tung von In­cen­ti­ves, um Air­lines zu bin­den. Grü­ne und Lin­ke hin­ge­gen leh­nen ei­ne rei­ne Wachs­tums­lo­gik ab und for­dern ei­ne Über­ar­bei­tung der Ent­gelt­ord­nung so­wie ein En­de der Sub­ven­tio­nie­rung von Billigtickets.

Fa­zit:
Die Zu­kunft des Flug­ha­fens Bre­men wird aus Sicht al­ler Par­tei­en nur in Ver­bin­dung mit öko­lo­gi­schen Re­for­men denk­bar sein. Wäh­rend SPD, CDU und FDP die Wirt­schaft­lich­keit in den Vor­der­grund stel­len, le­gen Grü­ne und Lin­ke mehr Ge­wicht auf Kli­ma­schutz und ei­ne ech­te Ver­kehrs­wen­de. Ei­nig­keit herrscht dar­über, dass der Flug­ha­fen sei­nen Bei­trag zur De­kar­bo­ni­sie­rung und zur Lärm­min­de­rung lei­sten muss.

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