
Klimaschutz braucht klare Entscheidungen – Appell an die Politik vor der Bundestagswahl
Im Vorfeld der Wahlen zum 21. Deutschen Bundestag haben sich führende Umweltorganisationen gemeinsam mit einem dringenden Appell an die zur Wahl stehenden Parteien gewandt. Im Mittelpunkt steht der dringende Handlungsbedarf beim Thema Flugverkehr – einem der klimaschädlichsten Verkehrssektoren unserer Zeit.
Flugverkehr als Klimatreiber und Gesundheitsrisiko
Der Luftverkehr verursacht nicht nur erhebliche klimaschädliche Emissionen, sondern beeinträchtigt durch Lärm und Luftverschmutzung auch die Gesundheit von Menschen in der Umgebung von Flughäfen. Mit einem Anteil von mindestens 7,5 Prozent an den globalen klimawirksamen Emissionen – wovon rund zwei Drittel auf Nicht-CO₂-Effekte entfallen – ist die Branche ein maßgeblicher Treiber des menschengemachten Klimawandels. Dennoch fehlt bislang ein wirksames politisches Konzept, um dem entgegenzuwirken.
Ziel: Klimaneutraler Luftverkehr bis 2045
Bis zum Jahr 2045 soll der Flugverkehr in Deutschland klimaneutral werden. Dieses ambitionierte Ziel bedeutet, dass alle direkten und indirekten Emissionen entweder vermieden oder vollständig kompensiert werden müssen. Um das zu erreichen, muss die nächste Bundesregierung ab 2025 zentrale Weichen stellen – sowohl für den Klimaschutz als auch für die Lebensqualität der Anwohnerinnen und Anwohner in Flughafennähe.
Begrenzte Verfügbarkeit klimaneutraler Treibstoffe
Ein Problem: Die Produktion klimaneutraler Treibstoffe wird auch bei einem optimistischen Szenario langfristig nur in sehr begrenztem Umfang zur Verfügung stehen – und das zu hohen Kosten. Daher sind kurzfristig vor allem die Vermeidung unnötiger Flüge sowie die Verlagerung von Kurz- und Mittelstreckenflügen auf die Schiene zentrale Stellschrauben.
Subventionen stoppen – Verursachergerechte Preise einführen
Finanzielle Anreize zur Erhöhung der Nachfrage – etwa in Form von Subventionen – wären kontraproduktiv. Stattdessen müssen Ticketpreise künftig die tatsächlichen Kosten, insbesondere die Umweltfolgen, realistisch widerspiegeln. Eine Subventionierung des Flugverkehrs darf es nicht länger geben.