VSF Fluglärm Bremen

Pressearchiv.

Fak­ten sind Fakten 

Auch wenn Flug­ha­fen und Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de im Hau­se des Wirt­schafts­se­na­tors (SPD) das Ge­gen­teil be­haup­ten, die Nacht­flü­ge in den spä­ten Abend­stun­den nach 22.30 ha­ben enorm zu­ge­nom­men, wie sich leicht aus der bei­gefüg­ten Graphik/Tabelle ent­neh­men lässt. Dass die­se Nach­richt für Flug­ha­fen und Wirt­schafts­be­hör­de zur Un­zeit vor der Wahl am 10. Mai kommt, ist ver­ständ­lich, denn der jet­zi­ge Se­nat woll­te ja ge­ra­de die spä­ten Nacht­flü­ge we­sent­lich ver­rin­gern. Das hat vor al­lem nicht ge­klappt, weil nach wie vor die Ver­ant­wort­li­chen in der zu­stän­di­gen Be­hör­de al­les tun, um die Lob­by­isten der Lüf­te zu ent­la­sten, statt neu­tral zu entscheiden.

So ist die vom Se­nat ge­prie­se­ne Er­hö­hung der Ge­büh­ren für Ver­spä­tun­gen im Nacht­flug­be­trieb ein Flop, denn wenn die Sa­che „ko­sten­neu­tral“ ist, wen schocken da die neu­en Ge­büh­ren? Die Flug­ge­sell­schaf­ten de­fi­ni­tiv nicht!!

Der Hin­ter­grund für den enor­men An­stieg der Nacht­flü­ge nach 22.30 Uhr ist aber noch we­sent­lich bri­san­ter. Seit Jahr­zehn­ten steht um 22.20 Uhr die Lan­dung der LH-Maschine aus Mün­chen kom­mend im Flug­plan. Mit schö­ner Re­gel­mä­ßig­keit wird von uns – VSF – fest­ge­stellt, dass die­se Ma­schi­ne, weil die Münch­ner auch noch den letz­ten Kun­den in den Flie­ger nach Bre­men auf­neh­men, nicht mehr in der Re­gel son­dern nur noch in der Aus­nah­me re­la­tiv pünkt­lich lan­det. Und dies al­les mit Zu­stim­mung der Auf­sichts­be­hör­de. Ein Skandal!

Die Lö­sung der Be­hör­de. Die LH- München-Maschine er­hält ei­nen Son­der­sta­tus. Sie be­kommt ei­ne An­er­ken­nung als Home-Carrier und lan­det nun ge­gen 23.00 Uhr und oh­ne Pro­ble­me auch bis 24.00 Uhr und muss auch kei­nen Ver­spä­tungs­tri­but zol­len. Pri­ma für die Luft­fahrt und schlecht für die An­woh­ner, die nun wie­der zu­neh­mend un­ter spä­ten lau­ten Lan­dun­gen lei­den müs­sen. Ge­topt wird das gan­ze da­durch, dass es gar kei­ne Ge­neh­mi­gungs­vor­aus­set­zung für den LH-Status gibt, denn LH fliegt im Li­ni­en­dienst und der Home­car­ri­er­sta­tus gilt nur für Charterverkehr.

Die VSF steht die­ser Pra­xis der Be­hör­de sehr kri­tisch ge­gen­über und ruft die Po­li­ti­ker auf, kor­ri­gie­ren Sie die­se Ent­schei­dung, sonst wer­den wie­der ein­mal we­ni­ger Bür­ger zur Wahl ge­hen und den­ken, dass sie al­le ohn­mäch­tig sind ge­gen die­se Fach­be­hör­den, die ent­ge­gen der po­li­ti­schen Mei­nung ihr ei­ge­nes Süpp­chen ko­chen, denn wie heißt es doch so ger­ne aus der Ver­wal­tung: „Ist mir doch egal, wer über mir Se­na­tor ist.“

Ab­sturz ei­nes Klein­flug­zeugs beim Start über der Neu­stadt (1.8.2014)

Wir Flug­ha­fen­be­trof­fe­nen sind ent­setzt über den Ab­sturz ei­ner Übungs­ma­schi­ne in der Neu­stadt, bei dem min­de­stens die Flug­zeug­insas­sen, Flug­schü­ler und Leh­rer, um­ge­kom­men sind.

Als VSF, der Bre­mer Ver­ei­ni­gung der Flug­ver­kehrs­be­trof­fe­nen, gilt zu­nächst un­ser Mit­ge­fühl den An­ge­hö­ri­gen der Opfer.

Wir fra­gen aber auch die Ver­ant­wort­li­chen, DFS und Genehmigungsbehörde:

  • War die­ses Un­glück vermeidbar?
  • Ist es ver­ant­wort­bar, dass über dem gan­zen Stadt­ge­biet Klein­flie­ger un­kon­trol­liert rumfliegen?
  • War­um gibt es bis heu­te kei­ne ver­läss­li­chen Zah­len über das Aus­maß der Be­la­stung durch Kleinflugbetrieb?
  • Die LH – Schu­le, die hie­si­gen Ver­ei­ne für Klein­flie­ger, die Ei­gen­tü­mer des War­tungs­be­trie­bes für Klein­flie­ger At­las Air Ser­vice, al­le ha­ben in Bre­men ei­nen Son­der­sta­tus. Ei­ne kri­ti­sche Sicht­wei­se ist bei den Ver­ant­wort­li­chen nicht er­kenn­bar. Ist die­se Ein­stel­lung viel­leicht auch ein Grund, wes­halb das Kein­flug­pro­blem nicht ge­se­hen wurde?
  • War­um wur­den bis heu­te die zahl­lo­sen Be­schwer­den und An­fra­gen im Internet- Be­schwer­de­por­tal des Um­welt­res­sorts nicht ernst ge­nom­men und mit Ant­wor­ten aus dem Res­sort der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de ab­ge­tan, es sei al­les erlaubt?
  • War­um wur­den die Vor­schlä­ge der VSF, ei­ner frei­wil­li­gen Be­schrän­kung und bes­se­ren Er­fas­sung und Kon­trol­le des Klein­flug­be­trie­bes seit lan­gem ignoriert?
  • Muss es erst zu ei­ner Ka­ta­stro­phe kom­men, be­vor man reagiert?

Die VSF for­dert al­le auf, sich an ei­nen Tisch zu set­zen und ei­ne scho­nungs­lo­se Ana­ly­se die­ser Ka­ta­stro­phe, die un­mit­tel­bar ne­ben der dich­ten Be­bau­ung in der Neu­stadt ge­schah, vor­zu­neh­men und den Übungs­be­trieb dra­stisch ein­zu­schrän­ken und die Klein­flie­ger auf dem schnell­sten Weg aus der Stadt zu len­ken, die Flü­ge nach­voll­zieh­bar zu ma­chen mit ent­spre­chen­den Ein­rich­tun­gen im Flie­ger und die An­zahl der Flü­ge dra­stisch zu senken.

Le­ser­brief zur Berichterstattung

vom 23. Ja­nu­ar 2010

„Airport-Chef will Bre­mer Ein­schrän­kun­gen für Nacht­flü­ge bis 2020 kippen“

Flug­ha­fen­di­rek­tor Jür­gen Bu­la be­zeich­net die Nacht­flug­ein­schrän­kun­gen für den Bre­mer Flug­ha­fen als „Ent­wick­lungs­hemm­nis“. Nach sei­nem Wunsch soll es sie in spä­te­stens 10 Jah­ren nicht mehr ge­ben. Schon heu­te wer­den in den ver­kehrs­reich­sten Mo­na­ten des Jah­res nach sei­nen Wor­ten be­reits rund 1250 Flug­be­we­gun­gen zwi­schen 22 und 6 Uhr verzeichnet.

Da­mit lässt er die Kat­ze aus dem Sack und macht deut­lich, mit wel­cher Be­grün­dung Aus­nah­me­ge­neh­mi­gun­gen zu­stan­de kom­men, es sind rein wirt­schaft­li­che Gründe.

Frau Gie­bel­hau­sen als zu­stän­di­ge Lärm­schutz­be­auf­trag­te wird da­mit vor­ge­führt, denn sie be­müh­te sich bis­her red­lich, die Aus­nah­me­grün­de als sach­ge­recht im Sin­ne von Aus­nah­me­ge­neh­mi­gun­gen (kei­ne wirt­schaft­li­chen Grün­de) darzustellen.

Herr Bu­la muss sich fra­gen las­sen, wie sei­ne Hal­tung mit sei­nem noch vor kur­zem for­mu­lier­ten An­lie­gen auf gu­te Nach­bar­schaft mit den Flug­ha­fen­an­rai­nern in Ein­klang zu brin­gen ist.

Für die Bür­ge­rIn­nen in den be­trof­fe­nen Stadt­tei­len ist es höch­ste Zeit, dass ein seit lan­gem ge­for­der­tes Lärm­schutz­gut­ach­ten end­lich auf den Weg ge­bracht wird. Hier­zu ist die Po­li­tik ge­for­dert, über Ent­rü­stung und Ab­sichts­er­klä­run­gen hin­aus end­lich Ta­ten zu zei­gen und den Schutz der Men­schen vor Lärm si­cher zu stel­len. Es reicht nicht, im­mer neue Wohn­quar­tie­re zu ak­qui­rie­ren und gleich­zei­tig die Le­bens­qua­li­tät mit Fü­ßen zu treten.

Re­na­te Neumann-Breeger

*****

Le­ser­brief zur Berichterstattung

vom 16. Ja­nu­ar 2010

Zum Ar­ti­kel „Bre­mens Air­port hängt die Kon­kur­renz ab“

Im Kri­sen­jahr 2009 wur­de mit fast 2,5 Mio. trans­por­tier­ten Pas­sa­gie­ren der Plan mehr als er­füllt. Und am En­de sind so­gar­noch­schwar­ze­Zah­len ge­schrie­ben wor­den mit dem Ziel, pu­bli­kums­wirk­sam in den näch­sten Jah­ren im­mer mehr Pro­fit bei stei­gen­den Flug­gast­zah­len zu er­zie­len. Das hin­ter­lässt zu­nächst ein­mal bei der Lek­tü­re des Ar­ti­kels bei ober­fläch­li­cher Be­trach­tung ei­nen ge­wis­sen Ein­druck, zu­mal der Flug­ha­fen Bre­men in den letz­ten Jah­ren be­stimmt nicht im­mer ei­ne Er­folgs­ge­schich­te war (sie­he Schul­den­stand). Aber be­kannt­lich hat ei­ne Me­dail­le im­mer zwei Sei­ten – ge­ra­de wenn es um sol­che Er­folgs­mel­dun­gen geht. Denn es geht auch dar­um, dass in un­mit­tel­ba­rer Nä­he und im Um­feld des Flug­ha­fens im­mer­hin um die 100.000 Men­schen le­ben und sich täg­lich mehr oder we­ni­ger mit un­ge­heu­rem Lärm und Ke­ro­sin­ge­stank her­um­pla­gen müs­sen. Zu be­den­ken ist auch, dass die­ser Flug­ha­fen prak­tisch mit­ten in der Stadt liegt. Wo gibt es das schon. Ei­ne Ver­höh­nung der be­trof­fe­nen Men­schen ist es, wenn an an­de­rer Stel­le ge­ju­belt wird, dass die Stra­ßen­bahn in 10 Mi­nu­ten in der In­nen­stadt ist, was in Deutsch­land wohl ein­ma­lig sein soll. Das mag wohl so sein. Der Preis, den gro­ße Tei­le der Be­völ­ke­rung für ei­ne sol­che Seg­nung zu zah­len ha­ben, wird in der Re­gel aber nicht er­wähnt. Be­kannt­lich wer­den auch Nacht­flug­be­schrän­kun­gen viel­fach „mal eben“ um­gan­gen. Dar­über gibt es üb­ri­gens ge­naue Auf­zeich­nun­gen. Das macht deut­lich, wie we­nig der Mensch bei un­se­rem Fortschritts- und Pro­fit­den­ken über­haupt noch ei­ne Rol­le spielt. Flug­ha­fen­ma­na­gern und der Po­li­tik ist seit lan­gem hin­läng­lich be­kannt, wie­weit Schad­stof­fe und Flug­lärm (vor al­lem, wenn die­ser noch in der Nacht statt­fin­det) ne­ben den be­kann­ten Herz­kreis­lauf­erkran­kun­gen auch Krebs­er­kran­kun­gen her­vor­ru­fen. Kri­tik – wie die­se – ist na­tür­lich lä­stig. Rich­tet sie sich doch so pe­ne­trant ge­gen den Fort­schritts­glau­ben und die Schaf­fung von Ar­beits­plät­zen so­wie wirt­schaft­li­ches Wohl­erge­hen. In der Rea­li­tät fin­det doch längst kein ehr­li­cher Aus­gleich der un­ter­schied­li­chen In­ter­es­sen mehr statt (Ge­sund­heit ge­gen Pro­fit). Viel­mehr gilt das Prin­zip des schnel­len Er­fol­ges nach der De­vi­se: „nach mir die Sint­flut“. Maß­lo­sig­keit ist an­ge­sagt. Und die Po­li­tik hilft da noch kräf­tig mit. Ge­wis­ser­ma­ßen als Ali­bi­ver­an­stal­tung wird in Bre­men hin und wie­der ge­strit­ten, wel­che Flug­rou­te nun denn die Flug­zeu­ge über der Stadt zu flie­gen ha­ben – mal zu La­sten des ei­nen und mal zu La­sten des an­de­ren Stadt­teils oh­ne aber et­was in der Sa­che selbst – sie­he vor­ste­hend – zu bewegen.

Herz­li­chen Glück­wunsch, wei­ter so Bremen !

Heinz Schirr­ma­cher

*****

PRESSE-MITTEILUNG

vom 1. Ju­li 2009

VSF bie­tet jetzt ak­tu­el­le Fluglärm-Messung

Die Dis­kus­si­on in den Bei­rä­ten über das neue Fluglärm-Schutz-Gesetz lässt er­ken­nen, dass in ab­seh­ba­rer Zeit kei­ne Schutz­ver­bes­se­run­gen für die von un­zu­mut­ba­rem Flug­lärm, Nacht­ru­he­stö­run­gen und Ge­sund­heits­schä­den be­trof­fe­ne Be­völ­ke­rung zu er­war­ten sind. Da­zu for­dert die Ver­ei­ni­gung zum Schutz Flug­ver­kehrs­ge­schä­dig­ter (VSF) seit lan­gem, dass der Flug­lärm in al­len flug­ha­fen­na­hen Wohn­ge­bie­ten per­ma­nent orts­nah ge­mes­sen und sach­ge­recht aus­ge­wer­tet wird und dass da­nach die not­wen­di­gen Lärm min­dern­den Maß­nah­men (zum Bei­spiel strik­te Nacht­flug­ver­bo­te, zeit­li­che und ört­li­che Flug­ver­kehrs­be­schrän­kun­gen) rea­li­siert werden.

Bis­her stan­den nur we­ni­ge, kaum aus­sa­ge­fä­hi­ge Mess­wer­te mit gro­ßem zeit­li­chen Ab­stand aus dem nicht al­le Flug­ver­kehrs be­trof­fe­nen Wohn­ge­bie­te er­fas­sen­den sta­tio­nä­ren Mess­stel­len Netz zur Ver­fü­gung. Jetzt hat die Bürger-Vereinigung VSF ei­ne ei­ge­ne Mess­sta­ti­on auf dem Ha­ben­hau­ser Werder-Karree in­stal­liert. Die­se VSF-Messstelle mit viel­sei­ti­gem ak­tu­el­len In­for­ma­ti­ons­an­ge­bot über den ge­sam­ten ört­li­chen Flug­ver­kehr ist im In­ter­net für je­den un­ter www.dfld.de per­ma­nent ver­füg­bar. Ei­ne Aus­deh­nung des Net­zes auf wei­te­re Ex­trem­lärm­ge­bie­te ist geplant.

In die­sem Zu­sam­men­hang weist die VSF dar­auf hin, dass Be­schwer­den über ein­zel­ne Flü­ge und Flug­lärm­be­la­stun­gen stets an die Flug­lärm­schutz­be­auf­trag­te des Bre­mer Um­welt­se­na­tors un­ter der E-mail-Adresse „fluglaermschutz@airport-bremen.de“ zu rich­ten sind.

*****

PRESSE-MITTEILUNG

April 2009

Noch mehr Flug­lärm und Nachtruhestörungen? 

Die Ein­schät­zun­gen des jetzt vom Wirtschafts-Senator vor­ge­stell­ten neu­en Airport-Direktors, wo­nach der Bre­mer Flug­ha­fen noch ein un­ge­nutz­tes Rie­sen­po­ten­ti­al und Aus­sich­ten auf ei­nen Platz in der Champions-League ha­be, wer­den von der Bürger-Vereinigung zum Schutz Flug­ver­kehr­ge­schä­dig­ter (VSF) sehr kri­tisch be­wer­tet. Nach An­sicht der VSF sind Verkehrs-Expansionspläne in Bre­men schon we­gen der in­ner­städ­ti­schen und ex­trem wohn­ge­biets­na­hen Flug­ha­fen­la­ge mit al­len dar­aus re­sul­tie­ren­den er­heb­li­chen Umwelt- und Ge­sund­heits­schutz­pro­ble­men in sehr en­gen Gren­zen zu se­hen. Die enor­me Flug­ver­kehrs­aus­wei­tung in 2007/2008durch Ryan­air und ins­be­son­de­re die au­ßer­ge­wöhn­li­che Zu­nah­me der Starts und Lan­dun­gen in der Nacht­ru­he­zeit von 22.00 – 7.00 Uhr hat die Be­völ­ke­rung in den dicht be­sie­del­ten Wohn­ge­bie­ten rund um den Flug­ha­fen be­reits mit ei­nem Über­maß an ge­sun­deits­schä­di­gen­dem Lärm in un­er­träg­li­cher und un­zu­mut­ba­rer Wei­se be­la­stet. In die­sem Zu­sam­men­hang er­in­nert die VSF dar­an, dass den Flug­ver­kehrs­be­trof­fe­nen von maß­geb­li­chen Po­li­ti­kern wie­der­holt die ste­te Ein­hal­tung ei­ner min­de­stens acht­stün­di­gen Nacht­ru­he­zeit zu­ge­sagt wur­de. Dem­ge­mäß muss es nun so­fort ei­ne er­heb­li­che Re­du­zie­rung statt ei­ner Aus­wei­tung der ru­he­stö­ren­den Nacht­flü­ge geben.

*****

PRESSE-MITTEILUNG

vom 14. Fe­bru­ar 2009

Die Ver­ei­ni­gung zum Schutz Flug­ver­kehrs­ge­schä­dig­ter e.V. (VSF) hat gro­ßes Ver­ständ­nis da­für, dass sich im­mer mehr Bür­ger ge­gen Flug­lärm auf­leh­nen. Ins­be­son­de­re die star­ke Zu­nah­me von Flü­gen in der Nacht und in den frü­hen Mor­gen­stun­den, die seit der Sta­tio­nie­rung von Ryan­air von den An­woh­nern zu ver­kraf­ten sind, ist un­zu­mut­bar ge­wor­den und war so nicht ver­ab­re­det. Nicht mehr als 6 Nacht­flü­ge soll­ten die Flug­ha­fen­an­rai­ner auf sich neh­men. Heu­te sind es 10-14 Nacht­flü­ge. Da­mit stei­gen die ge­sund­heit­li­chen Ris­ken durch Flug­ver­kehr, die wis­sen­schaft­lich nach­ge­wie­sen sind. Das sind die wah­ren Pro­ble­me am In­nen­stadt­flug­ha­fen Bre­men, zu de­ren Be­ra­tung die Fu­g­lärm­kom­mis­si­on (FLK) zum Schutz der An­rai­ner tä­tig sein soll.

Lärm­op­ti­mier­te Ab­flug­rou­ten, die der­zeit im Fo­kus der Öf­fent­lich­keit ste­hen, die­nen der Ver­mei­dung von Flug­lärm. Tat­sa­che ist, dass die FLK Bre­men al­le Ab­flug­rou­ten am Flug­ha­fen Bre­men als lärm­op­ti­miert ak­zep­tiert hat, ih­re Über­prü­fung und An­er­ken­nung durch NIROS nie an­ge­zwei­felt wur­de. Nur mit der öst­li­chen Ab­flug­rou­te mit süd­li­chen Zie­len (Wesertalroute/Hemelingenroute) hat­te man so sei­ne Pro­ble­me. Nach An­sicht der VSF liegt der Grund im ei­gen­mäch­ti­gen Ein­grei­fen der FLK zu Gun­sten ei­ner Be­schwer­de­grup­pe. Das ist Kirch­turms­po­li­tik. Die Ge­schich­te die­ser ein­zig strit­ti­gen Ab­flug­rou­te zeigt der VSF, dass es au­ßer dem von Wis­sen­schaft­lern ent­wickel­ten NIROS-Verfahren kein ver­gleich­ba­res und ge­richts­be­stän­di­ges Ver­fah­ren gibt, mit de­ren Hil­fe ei­ne Lärm­op­ti­mie­rung be­rech­net und fest­ge­legt wer­den kann. Die Deut­sche Flug­si­che­rung (DFS), bun­des­weit zu­stän­dig für die Fest­set­zung von lärm­op­ti­mier­ten Ab­flug­rou­ten, hat die­ses Ver­fah­ren ins­be­son­de­re als wich­ti­ge Be­ra­tungs­hil­fe für al­le Flug­lärm­kom­mis­sio­nen in Deutsch­land entwickelt.

In Bre­men lie­gen nun neue NIROS-Berechnungen für die letz­te strit­ti­ge Ab­flug­rou­te vor, die das Er­geb­nis der Be­rech­nun­gen von 1998 be­stä­ti­gen. Der Pe­ti­ti­ons­aus­schuss und die Bre­mi­sche Bür­ger­schaft ha­ben sich be­reits dar­auf ver­stän­digt, die­se an­zu­er­ken­nen. Ei­ne Ent­schei­dung in der FLK steht un­mit­tel­bar be­vor. Die VSF ap­pel­liert an die FLK, die neue We­ser­tal­rou­te als lärm­op­ti­miert an­zu­er­ken­nen. Nur so kön­nen al­le Flug­lärm­be­trof­fe­nen nach­voll­zie­hen, dass die FLK kei­ne Kirch­turms­po­li­tik mehr macht. Ab­wei­chen­de Ver­fah­ren wie in der Ver­gan­gen­heit scha­den nur dem Ruf der FLK und len­ken von den wah­ren Flug­lärm­pro­ble­men ab, meint der Vor­stand der VSF.

PRESSE-MITTEILUNG

vom 13.8.2007

Ge­sund­heits­schutz der Be­völ­ke­rung zweitrangig?

Flug­ver­kehrs­ge­schä­dig­te for­dern sinn­vol­le Interessen-Abwägung

Zur Er­in­ne­rung: 1992 ver­han­del­te die „Ampel-Regierung“ un­ter Bür­ger­mei­ster We­de­mei­er (SPD),

Wirt­schafts­se­na­tor Jä­ger (FDP) und Um­welt­se­na­tor Fücks (Die Grü­nen) über Aus­nah­men vom Nacht­flug­ver­bot (22-7 Uhr). Hapag-Lloyd hat­te sei­ner­zeit an­ge­bo­ten, bei Auf­he­bung der Nacht­flug­be­schrän­kun­gen in Bre­men ei­ne Haupt­nie­der­las­sung mit hoch­wer­ti­gen Ar­beits­plät­zen zu sta­tio­nie­ren. Eng ver­knüpft war da­mit das wirt­schaft­li­che Schick­sal des mit enor­men Schul­den und Ver­lu­sten be­la­ste­ten stadt­ei­ge­nen Bre­mer Flug­ha­fens. Bei Ab­leh­nung der Grü­nen und des Um­welt­se­na­tors droh­te die Re­gie­rungs­ko­ali­ti­on zu plat­zen. Schließ­lich kam es zum po­li­ti­schen (fau­len) Kom­pro­miss, der noch mehr ge­sund­heits­schä­di­gen­den Flug­lärm für die Be­völ­ke­rung brachte.

Die wirt­schaft­li­chen Ver­spre­chun­gen von Hapag-Lloyd (heu­te TUIfly) sind schon lan­ge ab­so­lut be­deu­tungs­los ge­wor­den, doch die da­mals zu­ge­stan­de­ne „Home-Carrier-Regelung“ mit Nacht­ru­he stö­ren­den Flü­gen ab 6 Uhr und Lan­dun­gen bis 24 Uhr wur­de nicht auf­ge­ho­ben. Statt­des­sen wur­de nun der iri­sche „Bil­lig­flie­ger“ Ryan­air zur Sa­nie­rung des ver­lust­rei­chen Flug­ha­fens an­ge­wor­ben und mit dem für die Flug­ge­rä­te­aus­la­stung so wert­vol­len „Home-Carrier-Status“, al­so ei­ner generellen

Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung für Nacht­flü­ge „be­schenkt“. Auf drin­gend not­wen­di­ge Re­ge­lun­gen zum Umwelt- und Ge­sund­heits­schutz muss man in­des wei­ter war­ten. Da­ge­gen wer­den er­neut du­bio­se Zu­ge­ständ­nis­se und Grün­de (Wirt­schafts­be­le­bung, Ar­beits­plät­ze etc) als wich­ti­ger vorgeschoben.

Ei­ne er­heb­li­che Zu­nah­me der Flug­be­we­gun­gen mit sehr lau­ten Dü­sen­jets (et­wa 150 Ryanair-Starts und Lan­dun­gen pro Wo­che, da­von et­wa 40 in der sen­si­blen Nacht­flug­be­schrän­kungs­zeit) be­la­stet den Umwelt- und Ge­sund­heits­schutz so­wie die Wohn- und Le­bens­qua­li­tät Zig­tau­sen­der in den vie­len Wohn­ge­bie­ten rund um den ver­gleichs­wei­se un­gün­stig ge­le­ge­nen Stadt­flug­ha­fen au­ßer­or­dent­lich. Die par­tei­un­ab­hän­gi­ge Bürger-Vereinigung zum Schutz Flug­ver­kehrs­ge­schä­dig­ter (VSF) for­dert des­halb ei­ne sinn­vol­le Ab­wä­gung der Flug­ver­kehrs­zu­ge­ständ­nis­se mit den hoch­ran­gi­ge­ren Gesundheitsschutz-Interessen der Be­völ­ke­rung und er­in­nert dar­an, dass so­wohl SPD als auch die GRÜNEN vor der Wahl ei­ne stren­ge­re Be­ach­tung der Nacht­flug­be­schrän­kun­gen und die Ein­hal­tung ei­ner min­de­stens acht­stün­di­gen Nacht­ru­he­zeit zum Schutz der Be­völ­ke­rung zu­ge­sagt ha­ben.  

*****

PRESSE-MITTEILUNG

08. 05. 2007

Wer schützt die Be­völ­ke­rung vor Nachtfluglärm?

In ei­ner öf­fent­li­chen Ver­an­stal­tung der par­tei­un­ab­hän­gi­gen Ver­ei­ni­gung zum Schutz­Flug­ver­kehrs­ge­schä­dig­ter (VSF), bei der u.a. Prof. Dr. med. Grei­ser über die ge­sund­heit­li­chen Schä­di­gun­gen durch nächt­li­chen Flug­lärm re­fe­rier­te, wur­den auch die an­we­sen­den Par­tei­en­ver­tre­ter um ei­ne ak­tu­el­le Stel­lung­nah­me zur Bre­mer Si­tua­ti­on gebeten.

Da­nach tritt die SPD für ein Nacht­flug­ver­bot zwi­schen 22 und 7 Uhr ein. Aus­nah­men soll­ten we­gen der ge­sund­heit­li­chen Be­la­stun­gen der An­woh­ner drin­gend ver­mie­den und nur in Not­fäl­len in Ab­stim­mung mit der Ge­sund­heits­be­hör­de ge­neh­migt wer­den. Die CDU be­tont die gro­ße wirt­schaft­li­che Be­deu­tung des Flug­ha­fens, bei der ei­ne Ein­schrän­kung der Be­triebs­zei­ten nicht mög­lich sei, oh­ne die Kon­kur­renz­fä­hig­keit zu ge­fähr­den. Auch die GRÜNEN un­ter­strei­chen die wirt­schaft­li­che Sei­te des Bre­mer Air­ports, wol­len je­doch ei­ne acht­stün­di­ge Nacht­ru­he oh­ne Flug­lärm zum Schutz der Be­völ­ke­rung an­stre­ben. Die FDP kann sich aus Wett­be­werbs­grün­den ei­nen Flug­be­trieb zwi­schen 5.30 und 23.00 Uhr oh­ne Aus­nah­men vorstellen.

Zum Schutz der An­woh­ner in den vie­len Wohn­ge­bie­ten rund um den Bre­mer Stadt­flug­ha­fen­for­dert die par­tei­un­ab­hän­gi­ge VSF seit lan­gem die strik­te Ein­hal­tung ei­ner min­de­stens acht­stün­di­gen Nacht­ru­he­zeit oh­ne Fluglärm.

*****

PRESSE-MITTEILUNG

Bre­men, 02.04.2007

Neue Stu­die be­stä­tigt: Flug­lärm macht krank

Ge­sund­heits­schä­den durch Lärm und Nacht­ru­he­stö­run­gen wur­den schon im­mer von der Be­völ­ke­rung in den flug­lärm­be­la­ste­ten Wohn­ge­bie­ten be­fürch­tet. Gro­ßes In­ter­es­se fand so die neue Stu­die des Bre­mer Wis­sen­schaft­lers Prof. Dr. med. Eber­hard Grei­ser, der jetzt auf Ein­la­dung der Bürger-Vereinigung zum Schutz Flug­ver­kehrs­ge­schä­dig­ter (VSF) über ge­sund­heit­li­che Be­ein­träch­ti­gun­gen durch Flug­lärm re­fe­rier­te. Des­sen um­fang­rei­che Stu­die im Auf­trag des Um­welt­bun­des­am­tes be­legt ein­deu­tig Zu­sam­men­hän­ge von Flug­lärm als Ur­sa­che be­stimm­ter Erkrankungen.

Für die Stu­die wur­den die Da­ten von 800.000 Kran­ken­ver­si­cher­ten im Um­feld ei­nes Flug­ha­fens ana­ly­siert. In den Pra­xen von Ärz­ten in Flug­lärm be­trof­fe­nen Ge­bie­ten wur­de auf­fal­lend häu­fig­über psycho-vegetative Stö­run­gen wie Herz­be­schwer­den, Ner­vo­si­tät, Schlaf­pro­ble­me, Lei­stungs­min­de­rung ge­klagt. Es er­ga­ben sich – im Ver­gleich mit Pa­ti­en­ten, die kei­nem nächt­li­chen Lärm aus­ge­setzt wa­ren – deut­lich häu­fi­ge­re und hö­he­re Arz­nei­mit­tel­ver­ord­nun­gen für Blut­hoch­druck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Be­ru­hi­gungs­mit­tel / Tran­qui­li­zer und Depressionen/Antidepressiva.

Die Zu­hö­rer wa­ren sehr be­ein­druckt von die­sen er­schrecken­den Un­ter­su­chungs­er­geb­nis­sen. In der Dis­kus­si­on wur­den im­mer wie­der Kla­gen über Nacht­ru­he­stö­run­gen durch den Nacht­flug­ver­kehr in Bre­men laut. Da­zu be­rich­te­te die VSF-Vorsitzende Frau Mor­schel, dass die Flü­ge zwi­schen 22 und 7 Uhr in den letz­ten Jah­ren enorm zu­ge­nom­men, die Aus­nah­me­ge­neh­mi­gun­gen für Nacht­flü­ge sich 2006 zu 2005 so­gar ver­dop­pelt ha­ben Die Ein­hal­tung ei­ner acht­stün­di­gen Ru­he­zeit wur­de all­ge­mein als ge­sund­heit­lich un­ab­ding­bar ge­for­dert. Für den von Wohn­ge­bie­ten eng­um­ge­be­nen Stadt­flug­ha­fen Bre­men müs­se ein Nacht­flug­ver­bot ver­bind­lich fest­ge­legt und ein­ge­hal­ten wer­den. Vor­ge­schla­gen wur­de u. a., dass über et­wa­ige Nacht­flü­ge ge­ne­rell nicht mehr die Be­hör­de des Wirt­schafts­se­na­tors, son­dern zu­stän­dig­keits­hal­ber bes­ser die Ge­sund­heits­be­hör­de zu ent­schei­den habe.

Die zur Dis­kus­si­on an­we­sen­den Po­li­ti­ker Car­men Emig­holz (SPD), Si­byl­le Win­ther (CDU), Klaus Möh­le (Bünd­nis 90/Die Grü­nen), Oli­ver Möl­len­stedt (FDP) ver­si­cher­ten, sich für die be­rech­ti­gen Schutz­in­ter­es­sen der Be­völ­ke­rung ein­zu­set­zen. Sie be­ton­ten in­des, dass der Flug­ha­fen ein be­deu­ten­der Wirt­schaft­fak­tor für die Stadt sei. Dies wur­de von vie­len Zu­hö­rern mit Hin­wei­sen auf die enor­men, vie­len Po­li­ti­kern of­fen­bar nicht be­kann­ten Schul­den und Ver­lu­ste der stadt­ei­ge­nen Flug­ha­fen GmbH stark in Zwei­fel ge­zo­gen. Bei ei­ner Ab­wä­gung zwi­schen Ge­sund­heits­in­ter­es­sen der Be­völ­ke­rung und wirt­schaft­li­chen „Son­der­in­ter­es­sen“ (z.B. mehr Nacht­flü­ge zwecks ma­xi­ma­ler Flug­ge­rä­te­aus­la­stung, 18 Stun­den für sub­ven­tio­nier­te Bil­lig­flü­ge u. ä.) müs­se sich nach Mei­nung der Flug­lärm­be­trof­fe­nen die Po­li­tik ei­gent­lich im­mer für den Be­völ­ke­rungs­schutz entscheiden.

*****

ak­tu­ell

PRESSE-MITTEILUNG

Bre­men, 17.03. 2007

Ryan­air in Bre­men: Mehr Lärm, mehr Schmutz und was sonst?

Kurz vor den er­sten Starts der iri­schen Bil­lig­flie­ger am 20. März in Bre­men sind vie­le Fra­gen der Be­völ­ke­rung und der Um­welt­schüt­zer noch un­be­ant­wor­tet. Nach den vor­lie­gen­den Flug­plä­nen steht je­doch fest, dass schon in der An­fangs­pha­se pro Wo­che mit über 100 zu­sätz­li­chen Starts und Lan­dun­gen von lau­ten Dü­sen­jets zu rech­nen ist. Ab Sep­tem­ber wer­den es dann noch mehr. Ei­ne so er­heb­li­che Flug­be­triebs­aus­wei­tung auf ei­nem von Wohn­ge­bie­ten eng um­ge­be­nen Stadt-Flughafen ist an­ge­sichts der leb­haf­ten Dis­kus­sio­nen über die Umwelt- und Ge­sund­heits­schä­di­gun­gen durch Lärm und Schad­stof­fe des Flug­ver­kehrs von der Be­völ­ke­rung nicht wi­der­stands­los hin zu neh­men. Ryan­air will mit der Er­rich­tung der 2. Haupt­ba­sis in Bre­men an die „Er­folgs­ge­schich­te“ des bis­her­ge­nutz­ten ehe­ma­li­gen US-Militärflugplatzes in Hahn/Hunsrück (heu­te „Frankfurt-Hahn-Airport“) an­knüp­fen, der mei­len­weit von groß­städ­ti­schen Bal­lungs­räu­men ent­fernt ei­ne 24 St.-Flugbetriebs-zeit bie­tet. Das er­mög­licht ei­ne äu­ßerst ef­fi­zi­en­te Flug­ge­rä­te­nut­zung im Tag- und Nacht-Einsatz. Dem­ge­mäß wur­den Ryan­air bei der An­wer­bung in Bre­men be­reits ei­ne Flug­be­triebs­zeit von 6 Uhr bis 23/24 Uhr für al­le 7 Wo­chen­ta­ge zu­ge­stan­den. Da­durch wird die Nacht­ru­he­zeit der Flughafen- und Flugschneisen-Anwohner un­zu­mut­bar ver­kürzt. Die Bürger-Vereinigung zum Schutz Flug­ver­kehrs­ge­schä­dig­ter (VSF) for­dert im Hin­blick auf die un­gün­sti­ge Stadt­la­ge des Bre­mer Air­ports­schon lan­ge die ge­ne­rel­le Re­du­zie­rung der Flug­be­triebs­zeit auf 7 – 22 Uhr und ei­ne er­heb­li­che Ein­schrän­kung un­nö­ti­ger Aus­nah­me­re­ge­lun­gen, die dem Be­völ­ke­rungs­schutz entgegenstehen.

Es wä­re un­an­ge­bracht, die VSF in die­sem Zu­sam­men­hang als Flughafen- oder Flug­ver­kehrs­geg­ner ab­zu­qua­li­fi­zie­ren. Die VSF sieht es al­ler­dings als sach­ge­rech­te Ab­wä­gung an, den Umwelt- und Be­völ­ke­rungs­schutz vor nicht über­zeu­gend be­grün­de­te Wirt­schafts­in­ter­es­sen zu stel­len. Bis­her ist­nicht be­wie­sen, dass die Nacht­flü­ge die wirt­schaft­li­che La­ge der seit Jahr­zehn­ten mit Ver­lu­sten­in zwei­stel­li­ger Mil­lio­nen­hö­he be­la­ste­ten stadt­ei­ge­nen Flug­ha­fen GmbH ver­bes­sern konn­ten. Wie­ei­ne Bil­lig­flug­ge­sell­schaft, die in Bre­men z.B. „500.000 Sitz­plät­ze zu Null­ta­rif“ an­bie­tet, da­zu bei­tra­gen kann, bleibt eben­so of­fen. Die zu­stän­di­gen Po­li­ti­ker sind hier ge­for­dert, vor der Wahl mehr Klar­heit für den un­be­ding­ten Vor­rang des Umwelt- und Be­völ­ke­rungs­schut­zes zu schaffen.

PRESSE-MITTEILUNG

Bre­men, 15. 02. 2007

Nachtflug-Sonderstatus für Ryanair?

Im Herbst 1992 wur­de in der Ampel-Regierung un­ter Bür­ger­mei­ster We­de­mei­er (SPD), Wirt­schafts­se­na­tor Jä­ger (FDP) und Um­welt­se­na­tor Fücks (Die Grü­nen) über Aus­nah­men vom Nacht­flug­ver­bot heiß dis­ku­tiert. Die Hapag-Lloyd-Fluggesellschaft hat­te sei­ner­zeit an­ge­bo­ten, bei Auf­he­bung der Nacht­flug­be­schrän­kun­gen in Bre­men die 2.Hauptniederlassungmit zahl­rei­chen hoch­wer­ti­gen Ar­beits­plät­zen zu sta­tio­nie­ren. Ver­knüpft wur­de da­mit das wei­te­re wirt­schaft­li­che Schick­sal des Bre­mer Flug­ha­fens. Es be­stand die Ge­fahr, dass die Ampel-Koalition am The­ma Flug­ha­fen zu zer­plat­zen droh­te. So kam es zum po­li­ti­schen Kom­pro­miss „Lex Ha­pag“ mit un­zu­mut­ba­ren Lärm­be­la­stun­gen für die Flughafenanwohner.

Auch wenn die wirt­schaft­li­chen Ver­spre­chun­gen von Hapag-Lloyd zu­sam­men­schmol­zen oder gar be­deu­tungs­los wur­den, exi­stiert im­mer noch die da­mals zu­ge­stan­de­ne „Home-Carrier-Regelung“, nach der ein 17 Stunden-Umlauf für Hapag-Lloyd-Hapagfly/TUIfly mit Starts ab 6 Uhr und 2 Lan­dun­gen bis 24 Uhr als Ab­wei­chun­gen vom Nacht­flug­ver­bot ein­ge­räumt wur­de. Zwecks Gleich­be­hand­lung wur­de auch Condor/ThomasCook-Fliegern der Home-Carrier-Status zuerkannt.

Statt die­se um­strit­te­ne „Home-Carrier-Regelung“, die 1992 in ei­ner un­gün­sti­gen po­li­ti­schen­Si­tua­ti­on als fau­ler Kom­pro­miss ge­bo­ren wur­de und die wirt­schaft­li­chen Er­war­tun­gen in kei­ner Wei­se er­füllt hat, end­lich ab­zu­schaf­fen, hat man jetzt der iri­schen Flug­ge­sell­schaftRyan­air per Home-Carrier-Status weit­rei­chen­de Aus­nah­men vom Nacht­flug­ver­bot zu­ge­stan­den. Da Ryan­air mit 2 Ma­schi­nen wö­chent­lich über 100 Flü­ge zu und von 11 De­sti­na­tio­nen plant, ist an­zu­neh­men, dass bei dem en­gen Zeit­rah­men täg­lich von 6 bis 23 oder 24 Uhr ge­flo­gen wird. Da­durch wird den Flughafen- und Flugschneisen-Anwohnern die Nacht­ru­he auf 5-6 Stun­den ver­kürzt. Man darf ge­spannt sein, wie die Po­li­ti­ker im be­vor­ste­hen­den Wahl­kampf die­se un­zu­mut­ba­re Lärm- und Ge­sund­heits­be­la­stung der Be­völ­ke­rung rechtfertigen.

*****

PRESSE-MITTEILUNG

Bre­men, 22.9.2006

Nacht­flug­lärm in Bre­men sen­si­bler be­wer­ten und ablehnen

„Nicht noch mehr Lärm und Nacht­ru­he­stö­run­gen“. Das ist nach Um­fra­ge der Bürger-Vereinigung VSF die über­wie­gen­de Re­ak­ti­on der be­trof­fe­nen Be­völ­ke­rung auf die enor­me Aus­wei­tung des Flug­ver­kehrs in Bre­men durch den iri­schen Bil­lig­flie­ger Ryan­air. Für die Wirt­schaft sinn­vol­le Flü­ge wer­den in Bre­men zwar ak­zep­tiert, nicht je­doch die ex­or­bi­tan­te Umwelt- und Ge­sund­heits­be­la­stung durch vie­le tau­send Zu­satz­flü­ge zwecks zwei­fel­haf­ter „Sa­nie­rung“ der we­gen des über­trie­be­nen Airport-Ausbaus seit lan­gem von Schul­den und Ver­lu­sten be­la­ste­ten stadt­ei­ge­nen Flug­ha­fen GmbH.

Be­fürch­tet wird von vie­len Bür­gern, dass da­mit auch die Flü­ge wäh­rend der in Bre­men gel­ten­den, doch be­reits durch vie­le Aus­nah­me­re­ge­lun­gen ge­bro­che­nen Nacht­flug­be­schrän­kungs­zeit ( 22-7 Uhr) ganz er­heb­lich zu­neh­men. Nach Pres­se­be­rich­ten plant Ryan­air zu­nächst mit 2 B737-Düsenjets di­rekt zu und von 9 Flug­zie­len all­wö­chent­lich 98 Starts und Lan­dun­gen in Bre­men. Wie man die un­ter Be­ach­tung der all­ge­mei­nen Nacht­flug­be­schrän­kun­gen zeit­lich ein­pla­nen will, bleibt ein Rät­sel. Wel­che Zu­ge­ständ­nis­se wur­den da viel­leicht Ryan­air schon groß­zü­gig an­ge­deu­tet – fragt die VSF.

An­ders als bei dem weit­ab von groß­städ­ti­schen Bal­lungs­räu­men ge­le­ge­nen Ryanair-Basisflughafen in Hahn/Hunsrück (ehem. US-Militärflugplatz), wo es ei­ne 24-Stunden-Fluggenehmigung gibt, ist der Nacht­flug­lärm am von Wohn­ge­bie­ten eng um­ge­be­nen Stadt­flug­ha­fen Bre­men sehr viel sen­si­bler, gar als ab­so­lut un­zu­mut­bar zu be­wer­ten und au­ßer in Not­fäl­len klar ab­zu­leh­nen Die Bei­rä­te der be­trof­fe­nen Stadt­tei­le, die Bürger-Vereinigung der Flug­ver­kehrs­ge­schä­dig­ten VSF und auch die Kom­mis­si­on zur Ab­wehr von Flug­lärm (FLK) ha­ben im­mer wie­der ei­ne dra­sti­sche Re­du­zie­rung der Nachtflug-Ausnahmeregelungen ge­for­dert. An­ge­sichts sol­cher be­rech­tig­ten For­de­run­gen zum Schutz der Be­völ­ke­rung wä­ren Nachtflug-Zugeständnisse auch für Ryan­air un­be­dingt abzulehnen.

*****

PRESSE-MITTEILUNG

Bre­men, 20.9.2006

Die heu­te ver­öf­fent­lich­te Un­ter­zeich­nung des Ver­tra­ges mit Ryan­air wird von der par­tei­un­ab­hän­gi­gen Schutz­ge­mein­schaft VSF scharf kritisiert.

Die pro­gno­sti­zier­ten Flug­gast­zah­len ent­spre­chen ei­ner Stei­ge­rung um mehr als 50 %, die mit Ma­schi­nen rea­li­siert wer­den soll, die mit cir­ca 80 dB(A) über die Wohn­ge­bie­te don­nern. Trotz stän­di­gem Hin­ter­fra­gen in der Flug­lärm­kom­mis­si­on wur­de die­ser ge­plan­te Aus­bau vom Flug­ha­fen im­mer wie­der ge­leug­net und der wei­te­re Fort­lauf der Ver­hand­lun­gen abgestritten.

Be­mer­kens­wert ist, dass sich Ryan­air nun­mehr ei­nen in­ner­städ­ti­schen Flug­ha­fen aus­sucht, nach­dem das Un­ter­neh­men an Ne­ben­flug­plät­zen wie Lü­beck und Kiel an den ver­steck­ten Sub­ven­tio­nen schei­ter­te. Prei­se von 1 € pro Flug sind nur mit Sub­ven­tio­nen – ver­steckt oder of­fen – mög­lich. Man muss sich nur an die Start­hil­fen für OLT für die Ver­bin­dung nach Lon­don erinnern.

An­zu­zwei­feln sind im Üb­ri­gen die Be­schäf­tig­ten­zah­len. Ähn­li­ches hat­te auch Hapag-Lloyd vor Jah­ren ver­spro­chen. Die Rea­li­tät sah an­ders aus: es wur­den nur 1,5 Mit­ar­bei­ter mehr beschäftigt.

Tat­sa­che ist, dass durch die­se ex­or­bi­tan­te Aus­wei­tung des Flug­ver­kehrs auf­grund des neu­en Flug­lärm­schutz­ge­set­zes ganz er­heb­li­che Zah­lun­gen zum Schutz der be­trof­fe­nen Be­völ­ke­rung durch den Flug­ha­fen zu lei­sten sein wer­den. Das Öko-Institut be­rech­net die­se in ei­ner Hö­he von 20 Mio. €. Wo hier der Ge­winn für Bre­men lie­gen soll, ist schwer zu ver­ste­hen. Für die An­woh­ner je­den­falls (ca. 5000) si­cher nicht (um nur ei­ni­ge Stich­wor­te zu nen­nen: Ein­schrän­kung der Le­bens­qua­li­tät, er­heb­li­che ge­sund­heit­li­che Kon­se­quen­zen, Wert­min­de­rung der Immobilien!)

*****

PRESSE-MITTEILUNG

Bre­men, 08.08. 2006

„Sub­ven­tio­nen“ für noch mehr Fluglärmbelastungen?

Be­rich­te über die an­ste­hen­den Ver­hand­lun­gen der stadt­ei­ge­nen Bre­mer Flug­ha­fen GmbH mit der iri­schen Flug­ge­sell­schaft Ryan­air über ei­ne ganz er­heb­li­che Aus­wei­tung des Flug­ver­kehrs und der da­mit ver­bun­de­nen un­zu­mut­ba­ren Lärm­be­la­stun­gen ha­ben nach Mit­tei­lung der Ver­ei­ni­gung zum Schutz Flug­ver­kehrs­ge­schä­dig­ter (VSF) zu hef­ti­ger Be­un­ru­hi­gung der be­trof­fe­nen Be­völ­ke­rung in den Stadt­tei­len und Ge­mein­den rund um den Flug­ha­fen geführt.

Im­mer­hin ist hier von rund 6.600 zu­sätz­li­chen Flug­be­we­gun­gen (Starts und Lan­dun­gen) pro Jahr die Re­de. Da nur grö­ße­re Flug­zeu­ge ein­ge­setzt wer­den, die ge­biets­wei­se ho­he Lärm­wer­te von 80-90 dBA ver­ur­sa­chen, wä­re mit ex­tre­men zu­sätz­li­chen Lärm­be­la­stun­gen für die Be­völ­ke­rung zu rech­nen. Zu be­den­ken sei da­bei, dass ein Teil der Flü­ge in­den sen­si­blen Nacht­ru­he­zei­ten zwi­schen 22 und 7 Uhr statt­fin­det. Die VSF hat wie­der­holt dar­über ge­klagt, dass die ru­he­stö­ren­den Flü­ge zu die­sen Zei­ten in den letz­ten Jah­ren be­reits enorm zu­ge­nom­men ha­ben und die Lärm­be­la­stun­gen für die Be­völ­ke­rung in­zwi­schen ab­so­lut un­er­träg­lich und un­zu­mut­bar ge­wor­den sind. Auch die Fluglärm-Abwehr-Kommission (FLK) war mit die­ser Pro­ble­ma­tik stän­dig befasst.

Be­zwei­felt wird zu­dem von der VSF, dass die An­wer­bung des „Bil­lig­flie­gers“ Ryan­air für die Stadt Bre­men gro­ße fi­nan­zi­el­le „Ge­win­ne“ bringt. Be­kannt ist, dass Ryan­air vor­nehm­lich mit ab­ge­le­ge­nen, un­aus­ge­la­ste­ten Regional-Flugplätzen kon­tra­hiert und da­bei wie zum Bei­spiel im Fal­le Lübeck-Blankensee oder Hahn-Hunsrück be­trächt­li­che fi­nan­zi­el­le Zu­ge­ständ­nis­se oder gar di­rek­te „Sub­ven­tio­nen“ aus­han­delt. Ein sol­ches „Ge­schäft“ müss­te an­ge­sichts der be­reits jah­re­lang an­ge­häuf­ten ho­hen Ver­lu­ste der stadt­ei­ge­nen Flug­ha­fen GmbH und der fi­nan­zi­el­len Not­la­ge Bre­mens ei­gent­lich in­dis­ku­ta­bel sein. Und die flug­ver­kehrs­ge­schä­dig­te Be­völ­ke­rung hät­te kei­ner­lei Ver­ständ­nis da­für, wenn sie als Steu­er­zah­ler auch noch die zu­sätz­li­chen Flug­lärm­be­la­stun­gen in­di­rekt sub­ven­tio­nie­ren müss­ten. Oder sol­len wei­te­re Zehn­tau­sen­de ins Um­land ab­wan­dern, fragt die VSF.

*****

PRESSE-MITTEILUNG

Bre­men, 29.04.06

Rechts­streit zum Lärm- und Gesundheitsschutz?

Flug­ver­kehrs­ge­schä­dig­te er­wä­gen not­falls ju­ri­sti­sche Auseinandersetzungen

Wie kann man die Be­völ­ke­rung in den vie­len Wohn­ge­bie­ten rund um den Bre­mer Flug­ha­fen vor ge­sund­heits­schä­di­gen­den Lärm- und
Schad­stoff­be­la­stun­gen so­wie per­ma­nen­ten Nacht­ru­he­stö­run­gen we­nig­stens ei­ni­ger­ma­ßen schüt­zen? Das war das be­herr­schen­de The­ma einer
Ver­samm­lung der Ver­ei­ni­gung zum Schutz Flug­ver­kehrs­ge­schä­dig­ter e.V. (VSF). Ein­gangs be­ton­te die VSF-Vorsitzende Mo­ni­ka Morschel,
dass es da­zu von den ört­li­chen Po­li­ti­kern und zu­stän­di­gen Be­hör­den kaum Un­ter­stüt­zung gibt. Auch von der amt­li­chen „Kom­mis­si­on zur Abwehr
von Flug­lärm und Luft­ver­un­rei­ni­gun­gen“ oder der „Flug­lärm­schutz­be­auf­trag­ten“ des Umwelt-Senators sei­en kei­ner­lei Maß­nah­men zur Ab­wehr oder
Min­de­rung von Fluglärm- und Schad­stoff­be­la­stun­gen be­kannt. Man müs­se zur Durch­set­zung be­rech­tig­ter Schutz­an­sprü­che un­ter Um­stän­den also
die Ge­rich­te bemühen.

Um sich ein­mal über die recht­li­chen Be­din­gun­gen des Bevölkerungs- und Ge­sund­heits­schut­zes im Be­reich des Flug­ver­kehrs zu in­for­mie­ren, hatte
die VSF zum „Tag des Lärms“ den sach­kom­pe­ten­ten Rechts­exper­ten und Be­ra­ter der Bun­des­ver­ei­ni­gung ge­gen Flug­lärm (BVF) Dr. Lutz Eiding
ein­ge­la­den. Der Fach­an­walt für Ver­wal­tungs­recht ist seit lan­gem an di­ver­sen Flughafen-Rechtsverfahren be­tei­ligt und konn­te dem ge­mäß über viele
ju­ri­sti­sche Fra­gen, Bei­spie­le und Er­fol­ge be­rich­ten. So auch über den Aus­gang des Mammut-Prozesses mit ca. 5.500 Kla­gen ge­gen den Aus­bau des
Flug­ha­fens Berlin-Schönefeld. Das Bundes-Verwaltungsgericht hat dort ge­ra­de er­heb­li­che Flug­be­triebs­be­schrän­kun­gen ver­fügt und be­tont, dass der An­woh­ner­schutz vor wirt­schaft­li­chen und po­li­ti­schen In­ter­es­sen ran­giert. Ein Pro­blem für die Flug­lärm­ge­schä­dig­ten bleibt in­des, dass sich die drin­gen­de Neu­fas­sung des 1971er Flug­lärm­schutz­ge­set­zes mit ge­ne­rel­ler Ver­bes­se­rung des Lärm­schut­zes für al­le Flughafen-Anwohner durch die neue
Bun­des­re­gie­rung lei­der nun noch wei­ter verzögert.

In der leb­haf­ten Dis­kus­si­on ka­men im­mer wie­der die ge­sund­heits­schä­di­gen­den Nacht­ru­he­stö­run­gen durch den Flug­ver­kehr zur Spra­che. Es wurde
die Fra­ge auf­ge­wor­fen, ob die Be­grün­dun­gen für die Flug­be­triebs­ge­neh­mi­gung von 1993 über­haupt noch re­le­vant sind. Da­mals wur­den we­gen der „wirt­schaft­li­chen La­ge des Flug­ha­fens“ und „der Ar­beits­plät­ze“ die Flug­zei­ten für sog. Home-Carrier von 7-22 Uhr auf 6-24 Uhr ausgedehnt.
Die stadt­ei­ge­ne GmbH schreibt in­des wei­ter­hin Millionen-Verluste. Und neue Ar­beits­plät­ze ka­men auch nicht. An­ge­pran­gert wur­den auch die vielen
Aus­nah­men für Nacht­flü­ge „im be­son­de­ren öf­fent­li­chen In­ter­es­se“, zu de­nen bei­spiels­wei­se der nächt­li­che Mallorca-Heimflug ei­ner Ex-Bürgermeister-
Gat­tin oder der An­flug ei­ner Fuß­ball­mann­schaft ge­hör­te, der man in Ham­burg die Spät­lan­dung ver­wei­ger­te. Un­ver­ständ­lich ist auch, dass ex­trem laute
Flie­ger wie z.B. die rus­si­sche Tu­po­lew in Bre­men als „Flü­ster­jets“ (Ch. 3) be­wer­tet wer­den. Be­an­stan­det wird zu­dem die unzureichende/ungenaue
ört­li­che Flug­lärm­mes­sung so­wie das stän­di­ge Ab­wei­chen von den Lärm min­dern­den „Ide­al­flug­rou­ten“ (z.B. über das un­be­wohn­te We­ser­tal). Nach
den Er­kennt­nis­sen der VSF gibt es noch vie­le Mög­lich­kei­ten zur Rea­li­sie­rung des Fluglärmschutzes.

An die ört­li­chen Zei­tun­gen mit der Bit­te um Ver­öf­fent­li­chung. Für et­wa­ige Fra­gen ste­he ich Ih­nen je­der­zeit ger­ne zur Verfügung.

Mo­ni­ka Morschel
-Vorsitzende-

*****

PRESSE-MITTEILUNG

Bre­men, 8. 8. 2005 

VSF for­dert ex­ak­te­re Lärm­mes­sung der Ost-Abflüge

Er­heb­li­che Un­zu­läng­lich­kei­ten bei der Mes­sung und Be­wer­tung von Flug­lärm be­klagt die Ver­ei­ni­gung zum Schutz Flugverkehrsgeschädigter
(VSF). So hat die Flug­lärm­schutz­be­auf­trag­te des Umwelt-Senators jüngst mas­si­ve Be­schwer­den aus He­me­lin­gen ab­ge­wie­gelt mit der
Be­grün­dung, der Flug­lärm sei dort „noch erträglich“.

In Ha­ben­hau­sen lä­gen die Wer­te im­mer­hin vier­mal so hoch. Vie­le Ha­ben­hau­ser Bür­ger und die Ver­ei­ni­gung VSF fra­gen nun, ob so
ex­tre­mer Flug­lärm tags und nachts über gro­ßen Wohn­ge­bie­ten noch als „er­träg­lich und zu­mut­bar“ be­wer­tet wer­den darf. Für exaktere
Mes­sun­gen des Flug­lärms auf der öst­li­chen Ab – und An­flug­rou­te (Huckelriede-Habenhausen-Hemelingen) hat sich die VSF seit Jah­ren bei
den zu­stän­di­gen Stel­len ein­ge­setzt. Ver­zö­gert wur­de ei­ne Mess-Stelle auf dem Werder-Karree in­stal­liert. Dort wer­den seit­dem Spitzenlärmwerte
(85-100 dBA) gemessen.
Wäh­rend es auf der West-Abflugseite nach wie vor 6 Mess-Stationen gibt, wur­den die An­la­gen im Ost­be­reich nun so­gar von 4 auf 2 re­du­ziert. In vie­len Flug­ver­kehrs­be­la­ste­ten Wohn­ge­bie­ten (z.B. Neustadt-Huckelriede, Habenhausen-Süd, Ar­sten, He­me­lin­gen, Oster­holz) wird der Flug­lärm überhaupt
nicht gemessen.Ein un­halt­ba­rer, drin­gend ab­zu­stel­len­der Mangel.

Um zu ei­ner ex­ak­ten Er­fas­sung und kor­rek­ten Be­wer­tung des Flug­lärms un­ter Be­ach­tung der ge­setz­li­chen Re­ge­lun­gen zu kom­men, for­dert die VSF
von den Flughafen-Betreibern drin­gend fe­ste Lärm-Messstellen auch in Neustadt-Huckelriede, Habenhausen-Arsten und Hemelingen-Osterholz.

Im In­ter­es­se der be­trof­fe­nen Be­völ­ke­rung wä­re ei­ne Ver­öf­fent­li­chung zu dem The­ma zu begrüßen.

*****

PRESSE-MITTEILUNG 

Bre­men, 20. 7. 2005

Wann und für wen ist Flug­lärm „noch erträglich“? 

Ver­stärk­ter Pro­test ge­gen zu­neh­men­den und un­zu­mut­ba­ren Flug­lärm kommt nun auch aus dem Stadtteil-Beirat He­me­lin­gen. In der jüngsten
Sit­zung wa­ren al­le Bei­rats­frak­tio­nen ei­ner Mei­nung, dass die Flug­lärm­be­la­stung zu hoch sei und die Flug­rou­ten ge­än­dert wer­den müssten.
Em­pört ist man in­des auch bei der Ver­ei­ni­gung der Flug­ver­kehrs­ge­schä­dig­ten (VSF) dar­über, dass die neue Fluglärmschutzbeauftragte,
Frau Gie­bel­hau­sen, die Be­sorg­nis der Be­trof­fe­nen ab­wie­gel­te mit dem Hin­weis auf ein „Gut­ach­ten“, wo­nach der Lärm in Hemelingen
„noch er­träg­lich“ sei. Die Lärm­wer­te in Ha­ben­hau­sen sei­en im­mer­hin „vier Mal so hoch“. Da fragt die VSF: Was ist noch er­träg­lich oder
zumutbar?

Nach An­sicht der VSF zeugt die­ses „Auf­rech­nen“ der Flug­lärm­wer­te von ei­ner ge­wis­sen Hilf­lo­sig­keit. Man be­kommt die von dem wohn-
ge­biets­na­hen Flug­ha­fen aus­ge­hen­den Lärm­be­la­stungs­pro­ble­me ein­fach nicht in den Griff. So plä­diert die VSF seit lan­gem da­für, die
Ab­flug­strecke nach Osten auf der sog. Ide­al­li­nie über Grün- und Ge­wer­be­ge­bie­te di­rekt zur Stadt­gren­ze ins un­be­wohn­te We­ser­tal zu
füh­ren. Von die­ser Strecke dür­fe dann al­ler­dings nicht nach Be­lie­ben ab­ge­wi­chen wer­den. Un­ver­ständ­lich ist der VSF auch der Abbau
von 2 wich­ti­gen An­la­gen für die Flug­lärm­mes­sung auf der Ostabflugroute.

*****